4. Leistungsdiagnostik
4.1. Laktatschwellen-Konzepte
(Trainingsbereiche, Verschiebung der Laktatkurven)
Ein sehr kontrovers diskutiertes Gebiet der Trainingslehre ist die Trainingssteuerung über Laktatwerte (z.Z. mehr als 20 Konzepte, vgl. auch de Marees S. 419-421). Die wichtigsten Begriffe und Ergebnisse werden im Folgenden kurz zusammengefasst.
Je nach messbaren Blutlaktatwerten kann auf die der Leistung zugrunde liegende Energiebereitstellung gefolgert werden.
So stellen Werte unter 2 mmol/l Laktat eine rein aerobe Energiebereitstellung dar, man spricht deshalb von der aeroben Schwelle (AS).
Bei Laktatwerten von 2-4 mmol/l spricht man vom aerob-anaeroben Übergang (AANÜ). Es liegt ein Laktatgleichgewicht (= Laktat-Steady-State) vor, soweit die vorliegende Belastungsintensität nicht gesteigert wird.
Die (aerob-)anaerobe Schwelle (ANS) liegt bei 4 mmol/l. Sie ist die obere Grenze für ein Laktatgleichgewicht. Man spricht auch vom maximalen Laktat-Steady-State (über 25 min haltbar). Ein Ausdauertraining an dieser Grenze ist besonders lohnend.
Um Belastungen jenseits der ANS aufrechterhalten zu können, ist eine partielle laktazide Energieproduktion in dem Ausmaß nötig, dass trotz Einhalten der Intensität der Blutlaktatspiegel laufend ansteigt.
Ausdauer-Training bewirkt eine Rechtsverschiebung der Laktatkurve. Vergleicht man die Kurve eines Untrainierten mit der eines Trainierten, so kann man bei beiden Kurven einen Punkt ermitteln, an dem eine kritische Steigung beginnt. Ab hier kommt es bei steigender Belastung zu einer vermehrten Bildung von Laktat. Da dieser Punkt jedoch je nach Trainingszustand sehr unterschiedlich liegen kann, hat man für ihn den Begriff individuelle anaerobe Schwelle (IANS) eingeführt. Der zugehörige – individuell eben unterschiedliche – Laktatwert ist identisch mit dem maximalen Laktat-Steady-State.
ANS und IANS können zu anderen Leistungsparametern in Beziehung gebracht werden, z.B. der Fortbewegungsgeschwindigkeit oder der Herzfrequenz. Es kann aber auch (bei Laboruntersuchungen) der an den Schwellen in Anspruch genommene Prozentsatz der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) gemessen werden. In der Trainingspraxis kann dann die Belastung bzw. Energiebereitstellung über die Herzfrequenz gesteuert werden, die nach den Messungen einer bestimmten Schwelle oder einem Prozentsatz der VO2max entspricht.
Einfügen: Bild zur Rechtsverschiebung der Laktatkurve!
4.2. Intensitätssteuerung bei Freizeitsportlern (Tipps Stiftung Warentest)
In Bearbeitung!