1. Strukturmodell Kraft
1.1. Übersicht über die motorischen und konditionellen Fähigkeiten
In der Sportwissenschaft werden üblicherweise 5 motorische Grundfähigkeiten (auch motorische Grundeigenschaften genannt) unterschieden:
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Flexibilität und Koordination.
Unter dem Begriff Kondition fast man in der Regel die ersten vier Begriffe zusammen.
Alle motorischen Grundfähigkeiten stellen nur Oberbegriffe dar, die nochmals unter verschiedenen Aspekten genauer unterteilt werden können.
1.2. Strukturmodell Kraft
Kraftart
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Definition |
Unterteilung |
Physiologie |
Maximalkraft
= Basisfähigkeit, auf der die anderen Kraftarten aufbauen
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höchst mögliche Kraft, die das Nerv-Muskel-System bei maximaler willkürlicher Kontraktion gegen einen Widerstand auszuüben vermag |
isometrische Maximalkraft konzentrische Maximalkraft (5-20% unter der isometrischen Maximalkraft) exzentrische Maximalkraft (5-45% größer als die isometrische Maximalkraft)
Absolutkraft (Normalperson kann nur 70% willkürlich aktivieren, Mobilisationsschwelle, autonome Reserve), Kraftdefizit
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gleiche Grundlagen, Kraftfähigkeiten = Muskelleistungen, die über mind. 30% der Maximalkraft liegen
Dehnungsreflex, potentielle Energie der elastischen Elemente
Training reduziert das „Kraftdefizit“ (Verbesserung der intramuskulären Koordination)
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Schnellkraft |
Fähigkeit in einer vorgegebenen Zeit einen möglichst großen Impuls zu erzeugen.
Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems, Widerstände mit einer größtmöglichen Kontraktionsgeschwindigkeit zu überwinden.
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p = F x t = m x v
Die Größe des Impulses wird bestimmt durch:
Startkraft (erste 30 msec) Explosivkraft (höchster Anstieg) Schnellkraftindex (Fmax : Tmax).
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Abhängig vom: Anteil der FT-Fasern, dem Querschnitt vor allem der FT-Fasern und der Rekrutierung und Frequenzierung. |
Kraftausdauer |
Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei langandauernden Kraftleistungen
Unterschied zur Ausdauerkraft: Kraftausdauer liegt bei mindestens 30 % der Maximalkraft
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Andere Defintion: Fähigkeit, eine möglichst große Impuls-summe in einer vorgegebenen Zeit gegen höhere Lasten zu produzieren. |
Abhängig von: der Maximalkraft, der Schnellkraft und der Stoffwechselleistung (anaerobe Ausdauer). |
Reaktivkraft |
exzentrisch-konzentrische Schnellkraft bei kürzest möglicher Kopplung beider Arbeitsphasen, also in einem Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus |
häufigste Erscheinungsformen der Schnellkraft im Sport: Sprünge, Würfe, Sprints |
gespeicherte potentielle Energie in den serienelastischen Elementen (Sehnen, Querbrücken zwischen Aktin- und Myosinfilamenten)
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1.3. Konditionsprofile (Bedeutung der Kraft in verschiedenen Sportarten)
In Bearbeitung!