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Ausdauer - Strukturmodelle

Definition Ausdauer

Unter Ausdauer versteht man die körperliche und geistige Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung bei lang anhaltenden oder sich (ständig) wiederholenden Belastungen sowie die Fähigkeit, sich nach ermüdenden Belastungen schnell zu erholen.

Ausdauer = Ermüdungswiderstandsfähigkeit + rasche Erholungsfähigkeit 

Man unterscheidet:

  • körperliche Ermüdung,
  • psychische Ermüdung,
  • geistige Ermüdung,
  • sensorische Ermüdung.

Formen der Ausdauer

Art der Beanspruchung: allgemeine oder spezielle Ausdauer

  • allgemeine Ausdauer (= Grundlagenausdauer)

- stellt Basis für spezielle Ausdauer

- eine gute GLA = Basis für schnellere Regeneration nach Belastung und  stärkt das Herz- Kreislauf- und Immunsystem.

  • spezielle Ausdauer
         - sportspezifische Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegenüber einer spezifischen Ausdauerbelastung mit aerober und
            anaerober Energiebereitstellung unter Einsatz spezifischer Muskelgruppen.

Dauer der Beanspruchung: Kurz-, Mittel- oder Langzeitausdauer

  • Kurzzeitausdauer (nach Pfeiffer: 35 sec - 2min)

         - Aufrechthaltung einer hohen Bewegungsgeschwindigkeit

         - hohe Belastungsintensität (= hoher Prozentsatz anaerob)

         - Maximalkraft und Schnelligkeitsfähigkeit haben leistungsentscheidende Bedeutung.

  • Mittelzeit (nach Pfeiffer 2-10min)

         - Bewegungsgeschwindigkeit  hoch (geringer als bei KZA)

         - fordert hohe Säuretoleranz

         - aerobe Energiegewinnung aus Kohlenhydraten gewinnt mit zunehmender Belastungsdauer an Bedeutung

         - maximale Sauerstoffaufnahme wird im hohen Umfang beansprucht

         - Herz- Kreislauf- System max. ausgelastet.

  • Langzeitausdauer

         - Bewegungsgeschwindigkeit ist relativ konstant und geringer als bei KZA und MZA

         - Energiegewinnung erfolgt überwiegend auf aeroben Weg

         - Herz-Kreislauf- System geringer belastet als bei KZA und MZA.

Energiestoffwechsel: aerobe oder anaerobe Ausdauer

(Prinzipiell vergrößert sich der Anteil der anaeroben Energiebereitstellung bei einer Erhöhung der Laufgeschwindigkeit und/oder einem höheren Krafteinsatzes)  

  • aerob

         - bei ausreichenden Sauerstoffangebot

  • anaerob 
         - ohne Sauerstoffbeteiligung

         - Laktatbildung (4-mmol-Schwelle als grober Richtwert).

Umfang der eingesetzten Muskelgruppen: lokale, regionale oder globale Ausdauer

  • lokal ( 1/3 der Muskulatur)
  • regional (1/3-2/3 der Muskulatur)
  • global (2/3 der Muskulatur).

Arbeitsweise der Muskulatur: dynamische oder statische Ausdauer

  • dynamisch

         - kontinuierlicher Wechsel von Spannung und Entspannung

  • statisch 

        - Dauerspannung.

spezifische Ausrichtung des Trainings (Mischformen): Kraft-, Schnelligkeit-, Schnellkraft-, Sprint-, Spiel-/Kampf- und Mehrkampfausdauer

  • Kraftausdauer

         - hohe Kraft über längere Zeit (Bsp. Radsport/ Boxen)

  • Schnelligkeitsausdauer

         - submaximale (Bsp. 200m Sprint) bis max. Geschwindigkeit (Bsp. 100m Sprint)

  • Schnellkraftausdauer

          - mehrmalige explosive Bewegungsausführungen (Bsp. Sprungvolley)

  • Sprintausdauer

          - maximale Geschwindigkeit

  • Spiel-/ Kampfausdauer

          - variable Belastungsphasen (Bsp. Fußball)

  • Mehrkampfausdauer

          - hohe Belastungsdichte/ wechselseitige Beeinflussung (Bsp. Zehnkampf).