Funktionale Bewegungsanalyse nach Göhner

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Lerneinheit: Funktionale Bewegungsanalyse nach Göhner


 


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Bewegungslehre

2.2. Bewegungsanalyse nach Göhner 

 

Die 5 charakteristischen Bewegungsmerkmale:

1. Das Bewegungsziel:
Aufgaben im Sport enthalten eine Zielstellung, die vor allem durch Bewegungen realisiert werden muss.

 

2. Die Bewegungsregeln:
Aufgaben im Sport stimmen darin überein, dass die Erreichung eines Bewegungsziels an die Einhaltung bestimmter Regelbedingungen gebunden ist.

 

3. Das Movendum:
Die Erreichung eines Bewegungsziels wird stets an der räumlich-zeitlichen Veränderung von materiellen Größen festgemacht.

 

4. Der Beweger:
Für alle Bewegungsaufgaben des Sports gilt, dass das Movendum durch einen Sportler, d.h. durch einen Menschen bewegt wird.

 

5. Der Bewegungsraum:
Bewegungsaufgaben im Sport stimmen darin überein, dass sie unter ganz bestimmten Umgebungsbedingungen realisiert werden.

 

Übertragen auf das Badmintonspielbedeutet dies:

 

1. Das Bewegungsziel:

Den Ball präzise und taktisch optimal an die gewünschte Stelle spielen.

 

2. Die Bewegungsregeln:

Regelwerk Badminton.

 

3. Das Movendum:

Ball als passiv reakives Movendum und Schläger als instrumentell unterstützter Beweger.

 

4. Der Beweger:

Der Sportler (steht im Mittelpunkt der Betrachtung).

 

5. Der Bewegungsraum:

Umgebungsbedingungen wie Halle, Licht, Zuschauer, usw.


Fazit:

Die Gemeinsamkeit sportlicher Bewegungsaufgaben lässt sich also darauf zurückführen, dass stets

ein materielles Movendum
von einem Beweger
in einem spezifischen Bewegungsraum
unter Einhaltung von Regeln
auf ein Bewegungsziel hin

bewegt wird.


Was versteht Göhner unter einer Funktionsphase?

Eine Funktionsphase ist


jener Geschehensabschnitt eines Bewegungsablaufs, für den sich aufzeigen lässt, dass das,

was während dieses Geschehens vom Bewegersystem ausgeführt wird, eine bestimmte Funktion hat.

 

Nicht das äußerer Erscheinungsbild, sondern die Funktion für die Bewegung definiert die Phase!


Wichtig dabei ist die Beachtung der mit der Bewegung zu erreichenden Bewegungsziele und die dabei einzuhaltenden Bedingungen.



Funktionsphasen nach Göhner:

 

1. Hauptfunktionsphasen:

- Charakteristisch für die Bewegung (das „zentrale Element“ der Bewegung),

- Bei der Bewegungsausführung kann nicht auf sie verzichtet werden, sonst führt man eine andere Bewegung aus.

- Bezugnahme auf die gestellte Bewegungsaufgabe und nicht auf andere Funktionsphasen.

- Wichtigste Phasen einer Bewegung.


2. Hilfsfunktionsphasen:

- Gestaltung von möglichst optimalen Bedingungen für die Hauptfunktionsphase,

- bei der Beschreibung ihrer Funktion wird auf andere Funktionsphasen Bezug genommen,

- Unterscheidung in Bezug auf die Wichtigkeit, d.h., manche Phasen müssen ausgeführt, andere können weggelassen werden.


 

Gliederung der Hilfsfunktionsphasen in Bezug auf die zeitliche Struktur:

1. Vorbereitende Hilfsfunktionsphasen:

- Bezugnahme auf eine nachfolgende Funktionsphase,

- Ziel ist in der Regel
- das Erreichen bestimmter Ortsstellen.
- das Erreichen bestimmter Bewegungszustände.


2. Unterstützende Hilfsfunktionsphasen:

- Bezugnahme auf eine zugleich ablaufende Funktionsphase.

- man unterscheidet direkt und indirekt unterstützende Hilfsfunktionsphasen:
- direkt: Körperteile, die bei der Ausführung einer Funktionsphase nicht unbedingt einzusetzen sind, werden zusätzlich in den Bewegungsablauf eingeschaltet.
- indirekt: Hier kommt die Hilfe indirekt zu Stande.


3. Überleitende Hilfsfunktionsphasen:

- Bezugnahme auf eine bereits abgelaufene Funktionsphase.

- Ziel, den in einer vorangehenden Funktionsphase gegebenen Bewegungszustand in einen neuen überführen.


Die zeitliche Verkettung der Funktionsphasen:

- Es scheint, als müssten die einzelnen Phasen nacheinander oder zugleich ausgeführt werden.

Diese zeitliche Einordnung ist zwar nicht falsch, jedoch nicht hinreichend genau.

 

- Der Anfang einer Funktionsphase kann mit dem Erreichen einer bestimmten Ortsstelle oder eines

bestimmten Bewegungszustands verknüpft sein.

 

- Die zeitliche Dauer einer Funktionsphase kann an Gegebenheiten anzupassen sein, die erst in der Bewegung ermittelt werden können.


Quelle: Silke Drachs Powerpointpräsentation zur funktionalen Bewegungsanalyse