Kontext der Medienproduktion
Kontext der Medienproduktion
Die über die Medien vermittelten Botschaften der Sportjournalisten sind von verschiedenen Einflussfaktoren geprägt. Abbildung 42 zeigt ein Modell von Loosen, das die Medienaussagen zwischen den Medienakteuren einerseits und den Medieninstitutionen und -systemen anderseits verortet. Aus der Perspektive des Sportjournalisten ist es daher zweckmäßig, zwischen externen und internem Kontext zu unterscheiden.
Externer Kontext
Auf zwei unterschiedlichen Ebenen wird die Produktion von Sportbotschaften von externen Faktoren beeinflusst:
- Für einen Sportjournalisten ist die Produktion von Medienbotschaften das alltägliche Berufsgeschäft. Eingebunden in Redaktionen und Medienanstalten sind Sportjournalisten in ihrer täglichen Arbeit den Gesetzesmäßigkeiten des Marktes ausgesetz, denen diese Instituionen unterliegen. Auf der Ebene der Medieninstitutionen lassen sich somit die organisatorischen und ökonomischen Imperative erfassen, die das handeln der Sportjournalisten beeinflussen.
- Die Redaktionen der Verlage und Medienanstalten sind Teil des Mediensytems unserer Gesellschaft. Für das Mediensystem gültige Rechtsvorschrifte - beispielsweise in Bezug auf Werbeformen und Werbeunterbrechungen - nehmen auf dieser Ebene Einfluss auf die Arbeit der Sportjournalisten. Auf der Ebene der Mediensysteme werden somit die gesellschaftlichen Vorgaben festgelegt, die das Handeln der Sportjournalisten beeinflussen
Interner Kontext
Das Handeln der Sportjournalisten wird im Wesentlichen von deren beruflichem Selbstverständins geprägt. Befragungen fördern ein neues Selbstbewusstsein und ein gesteigertes Selbstwertgefühl bei Sportjournalisten zu Tage. Insbesondere junge Sportreporter favorisieren weniger traditionelle Werte und Normen und verstehen sich zunehmend mehr als Entertainer. Ihrer Einflussmöglichkeiten auf die öffentliche Meinung sind sich die Sportjournalisten durchaus bewusst. Persönlichkeitsmerkmale der im Sport tätigen Journalisten sind somit Faktoren, die auf die Produktion von Sportbotschaften ,,von innen heraus" Einfluss nehmen.
Medienproduktion
Gegenstand der Medienproduktion ist die Generierung von Massenmedien, das heißt technischen Vermittlungssystemen von Informationen und Unterhaltung. Dies bedingt die Entwicklung von medialen Inhalten aber auch des technischen Vermittlungssystems selbst. Daneben integriert die Medienproduktion stets organisatorische Ansätze zur Gestaltung des Entwicklungsprozesses. Damit entsteht ein Beziehungssystem aus den Komponenten Inhalt, Technik, Organisation. Alle drei Komponenten stehen in Wechselwirkung und bedingen einander in ihrer Ausprägung.
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Produktionsprozess
Medienproduktion umfasst die Entwicklung klassischer Medien wie Druck/Printmedien, Hörfunk, Fernsehen und die Musikproduktion, aber auch neuer Medienformen wie dem Internet oder der Mobilkommunikation. Diese Form der Klassifikation geht eng mit der Entstehung der Medienformen und den jeweils aktuellen technischen Bedingungen einher.
Unabhängig von der Medienbranche lässt sich ein linearer Entstehungsprozess der Medien beschreiben. Er besteht aus den vier wesentlichen Phasen Preproduktion, Produktion, Postproduktion und Distribution. Die Linerarität des Prozesses kann nur in wenigen Fällen durchbrochen werden, bauen doch die Phasen stets auf den Ergebnissen der jeweils letzten Phase auf. Ein simultanes Ablaufen von Prozessphasen ist nur eingeschränkt zu realisieren. So könnten beispielsweise visuelle Effekte für Action-Szenen (Postproduktion) während der Dreharbeiten (Produktion) vorbereitet werden, das Compositing kann aber erst nach Abschluss der Produktion erfolgen.
Ausbildung
Um der zunehmenden Digitalisierung im Medienproduktionsprozess gerecht zu werden, wurde der der mehrjährige Ausbildungsgang zum Mediengestalter in den Fachrichtungen Digital und Print sowie Bild und Ton geschaffen. An mehreren Fachhochschulen entstanden Bachelor-Studiengänge in Medientechnik oder Medienproduktion. Ausbildungen gibt es auch an Film- und Fernsehakademien wie der Bayerischen Fernsehakademie. Eine Weiterbildung von sechs Monaten sowie einen berufsbegleitenden Lehrgang von neun Monaten zur digitalen Medienproduktion bietet die Münchner Journalistenakademie an.
Interdisziplinarität
Aus der Beziehung von Inhalt, Technik und Organisation für die Medienproduktion ergibt sich ein interdisziplinäres Forschungsfeld. In diesem verbinden sich diverse wissenschaftliche und wirtschaftliche Fächer, zu denen u.a. Ingenieurwissenschaft, Informatik, Künstlerische Gestaltung, Journalismus, Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre zählen.
Organisation
Eine Organisation der in diesem Berufsfeld Arbeitenden ist der Fachverband Medienproduktioner e.V.[1].
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