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Motive/Motivation für Sport

Lesetext

In dem folgenden Text werden die Motive und die Motivation für das Sporttreiben dargestellt. Das angelesene Wissen kann dann in einer Übung im Nachhinein geprüft werden.

Definition Motiv:
Motive sind aus dem Verhalten und den sprachlichen Äußerungen erschlossene Bereitschaften, sich in situationsüberdauernder (genereller), zeitlich überdauernder (zeitstabiler) und persönlichkeitsspezifischer (individueller) Weise in einer gegebenen Situation so und nicht anders zielgerichtet zu verhalten.

Definition Motivation:
Motivation meint dagegen die aktuellen Prozesse, die unter den situativen Bedingungen zu Verhalten (und somit auch zu Sporttreiben) führen können und dieses Verhalten in Gang halten. Die Vielfalt dieser aktuellen Prozesse, z.B. die Leistungsmotivation, die Aggressionsmotivation u.a., sind die Motivationen, die den Handlungen zugrunde liegen können.

Motive sportlichen Handelns könnten wie folgt zusammengefasst werden:

1. Bewegungsmotiv
Man möchte den Reiz, die Situation, die "Lust" genießen, die in den Bewegungen selbst liegen können.

2. Ästhetischer Reiz
Man möchte Bewegungen so ausführen können, dass sie einem selbst und andern gekonnt, kunstvoll, beeindruckend,                           schön u.ä. erscheinen.

3. Gesundheitsmotiv
Man sucht den körperlichen Ausgleich, die möglichst umfassende körperliche Beanspruchung und das aus ihr hervorgehende Wohlbefinden. Man erwartet davon auch positive Wirkungen auf die Gesundheit und die Figur.

4. Leistungsmotiv
Man will sich etwas vornehmen, etwas abverlangen, sich an Aufgaben messen und mit anderen vergleichen; will seine Möglichkeiten und Grenzen erkennen, die Anerkennung anderer und ein Bewusstsein des eigenen Wertes bekommen.

5. Spielmotiv
Man sucht Situationen mit einem ungewissen Ausgang, der uns zwar angeht, aber nicht bedroht. Man sucht Situationen, die damit Spannung, Risiko, Abenteuer bieten.

6. Anschlussmotiv
Man sucht das Zusammensein mit anderen, das Gefühl von menschlicher Nähe und Geborgenheit.

Extrinsische Motivation

Extrinsische Motivation ist eine durch äußere Reize hervorgerufene Form der Motivation. Extrinsische Motivationsquellen können z.B. der Wunsch nach Belohnung (Bezahlung der Arbeit) oder das Vermeiden einer Bestrafung (schlechtes Prüfungsergebnis) sein. Im Unterschied zur intrinsischen Motivation werden Aufgaben also nicht um ihrer selbst Willen oder aus eigenem Antrieb durchgeführt, sondern in der Aussicht auf Geld, Anerkennung oder der Vermeidung von Strafe.

Quellen extrinsischer Motivation

Instrumentelle Motivation: 
Der Wunsch nach einer konkreten Belohnung oder einem anderen Vorteil für das Durchführen einer Tätigkeit. Das Grundmotiv der instrumentellen Motivation ist Macht: der Wunsch nach Status und Einfluss bzw. die Angst vor Abhängigkeit, Kontrollverlust und Ohnmacht.

Externes Selbstverständnis:
begründet sich in der sozialen Rolle, die eine Person in einer Gemeinschaft einnimmt. Eine solche soziale Rolle ist häufig mit Aufgaben und Pflichten verbunden, welche von der betreffenden Person als externe Motivationsquelle wahrgenommen werden. Das zugehörige Grundmotiv ist Zugehörigkeit: das Handeln basiert auf dem Wunsch nach Zuwendung, Freundschaft und Geborgenheit sowie der Angst vor Zurückweisung, Ausschluss und Wertlosigkeit.

Internalisierung von Zielen:
Das eigene Handeln wird als Baustein für das Erreichen einer externen Zielstellung gesehen. Ein Verkäufer fühlt sich z.B. verantwortlich für den Umsatz der Firma oder ein Personalleiter möchte passende Kandidaten einstellen um das soziale Gefüge seines Unternehmens zu behalten.

Intrinsische Motivation

Die intrinsische Motivation ist die innere, aus sich selbst entstehende Motivation eines jeden Menschen: bestimmte Tätigkeiten macht man einfach gern, weil sie Spaß machen, sinnvoll oder herausfordernd sind oder einen schlicht interessieren. Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden - im Gegensatz zu extrinsischen Motiven - im ihrer selbst Willen durchgeführt und nicht, um eine Belohnung zu erlangen oder eine Bestrafung zu vermeiden. Dabei schließen sich intrinsische und extrinsische Motive nicht zwangsläufig aus. Ein Angestellter kann z.B. seiner Arbeit sowohl aus Spaß an der Arbeit als auch dem Wunsch nach angemessener Bezahlung, Erfolg und Macht nachgehen. Viele Handlungen werden daher durch eine Kombination von intrinsischen und extrinsischen Motiven durchgeführt.

Quellen intrinsischer Motivation

Interne Prozessmotivation: eine Aufgabe wird um ihrer selbst Willen erledigt. Man erkennt den Sinn der Tätigkeit, hat Spaß daran und ist weder unter- noch überfordert.

Internes Selbstverständnis: Jeder Mensch besitzt subjektive Werte und Ideale, an denen er seine Handlungen ausrichtet. Eine Person versteht sich z.B. selbst als fairen Menschen und handelt entsprechend dieses Selbstbildes. Das interne Selbstverständnis spricht besonders das Grundmotiv der Leistung an.