Produktion von Mediensport

Grundlagenwissen zur Produktion von Mediensport
Basistext und Multiple-Choise-Text

Jeden Tag finden unzählige Sportereignisse statt. Welche davon als wissenswert eingeschätzt und in einer Medienbotschaft an den Rezepienten weiter gegeben werden, ist das Ergebnis mehrfacher Selektion. Auf dem Weg vom Ereignis zur Medienbotschaft werden mehrere Filter durchlaufen.
1. Filter: Die prinzipiell unzählbaren Sportereignisse werden von Reportern oder anderen Informationen zur Kenntnis genommen und als potenziell bedeutsam selektiert.
2. Filter: Die ausgewählten Sportnachrichten gelangen an eine Nachrichtenagentur, die wiederum aus dem Berichten über die Sportereignisse selektiert, das Ergebnis vercodet und in Form eines Agenturtextes wiedergibt.
3. Filter: Der Agenturtext gelangt in die Sportredaktionen der Medienanstalten. Dort wird der Text gekürzt oder umformuliert. Je nach Medium wird für die Botschaft zusätzliches Bildmaterial ausgewählt, bevor sie im Medium an entsprechender Stelle platziert wird.
4. Filter: Die Medienbotschaft trifft auf ihre Adressaten. Welche Aspekte einer Nachricht, einer Meldung oder eines Kommentars von den Rezipienten wahrgenommen und aufgenommen werden, kann durchaus unterschiedliche sein.
Auf dem Weg vom realen Sportereignis zur Medienbotschaft findet also eine von Entscheidungsprozessen gesteuerte Auswahl und Bearbeitung von Information statt. Um diese Prozesse zu beschreiben, verwenden Medienwissenschaftler noch heute den Begriff des "gate-keepers". Im Sinne eines "Schleusenwärters" fällen alle an diesen Prozess Beteiligten, Entscheidungen , die über den Weitertransport oder das Zurückhalten von Information bestimmen.
Dies bedeutet, dass die nacheinander ablaufenden Selektionsprozese bei der Produktion von Medienbotschaften dazu führen, dass ein sportliches Ereignis in den Medien nicht abgebildet, sondern (re)konstruiert wird.
