header_cvo_sport

 

 

 

1.  Motive fürs Sporttreiben

Was bewegt uns, eine bestimmte sportliche Aktivität durchzuführen? Welche Motive haben wir dabei?

Definition Motiv:
Motive sind aus dem Verhalten und den sprachlichen Äußerungen erschlossene Bereitschaf­ten, sich in situationsüberdauernder (genereller), zeitlich überdauernder (zeitstabiler) und persönlichkeitsspezifischer (individueller) Weise in einer gegebenen Situation so und nicht anders zielgerichtet zu verhalten.

Definition Motivation:
Motivation meint dagegen die aktuellen Prozesse, die unter den situativen Bedingungen zu Verhalten (und somit auch zu Sporttreiben) führen können und dieses Verhalten in Gang halten. Die Vielfalt dieser aktuellen Prozesse,
z. B. die Leistungsmotivation, die Aggressionsmotivation u.a., sind die Motivationen, die den Handlungen zugrunde liegen können.

Motive sportlichen Handelns könnten wie folgt zusammengefasst werden:

1. Bewegungsmotiv

Man möchte den Reiz, die Sensation, die „Lust" genießen, die in den Bewegungen selbst liegen können. (Worin liegt der Reiz einer Bewegung? Worin liegt der Reiz beim Üben und Trainieren?)

2. Ästhetischer Reiz

Man möchte Bewegungen so ausführen können, dass sie einem selbst und andern ge­konnt, kunstvoll, beeindruckend, schön u. ä. erscheinen. (Wieso erscheinen einem Bewegungen als schön? Z.B. der synchron ausgeführte Parallelschwung zweier Skifahrer im Tiefschnee?)

3. Gesundheitsmotiv

Man sucht den körperlichen Ausgleich, die möglichst umfassende körperliche Bean­spruchung und das aus ihr hervorgehende Wohlbefinden. Man erwartet davon auch posi­tive Wirkungen auf die Gesundheit und die Figur.

4. Leistungsmotiv

Man will sich etwas vornehmen, etwas abverlangen, sich an Aufgaben messen und mit anderen vergleichen; will seine Möglichkeiten und Grenzen erkennen, die Anerkennung anderer und ein Bewusstsein des eigenen Wertes bekommen. (Woher kommt die große Leistungsorientierung vieler Menschen? Was könnten Probleme sein, die aus einer zu großen Leistungsorientierung oder zu geringen Leistungsorientierung entstehen?)

5. Spielmotiv

Man sucht Situationen mit einem ungewissen Ausgang, der uns zwar angeht, aber nicht bedroht. Man sucht Situationen, die damit Spannung, Risiko, Abenteuer bieten. Friedrich Schiller: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ (Was heißt Spielen? Warum spielen Kinder so gerne? Was könnte man als Spieltrieb bezeichnen?)

6. Anschlussmotiv

Man sucht das Zusammensein mit anderen, das Gefühl von menschlicher Nähe und Geborgenheit. (Wie erlebst Du Sporttreiben im Verein? Was sind die sozialen Erfahrungen, die Du hier machst?)

Nach: www.sportunterricht.de, 20.1.2014

 

Arbeitsaufträge:

  1. Überlege, welche Motive bei Dir beim Sporttreiben im Vordergrund stehen? Überlege, warum das so bei Dir ist.
  2. Gibt es, geschichtlich gesehen, Veränderungen, was die Motive fürs Sporttreiben anbelangt? Soziologen attestieren unserer modernen Gesellschaft eine zunehmende Individualisierung und Erlebnisorientierung. Was könnte damit gemeint sein?


 

Arbeitsblätter:

Texterörterung zum Thema Motive und pädagogische Perspektiven